vom 11.4. bis 10.5.08
Eröffnung am Donnerstag den 10. April ab 19.00 Uhr
Wenn Sebastian Zarius eine Plastiktüte anschaut, sieht er eine Landschaft.
Ein Bild entsteht in seinem konzentrierten Blick, er sieht ins Detail und ein Motiv wird deutlich.
So oder so ähnlich muss es zugehen, wenn Sebastian Zarius mit seinem Material spielt, Verpackungsmaterial aus Plastik, “aus allem was lichtdurchlässig ist”, wie etwa die Polyethylenfolie von Plastiktüten.
Zarius wählt seine Ausschnitte mit mikroskopischem Blick und wenn er die Schnipsel fototechnisch vergrössert, entstehen sehr eigenständige Motive. Pictogramme, Zeichen, Silhouetten, Streifen, Raster. Eine Menge reklamebunter Bildmuster, monochromer Farbfelder, vertikaler Lichtachsen, minimalistischer Flaggen. Wir glauben sie zu kennen, diese Zeichen, aber wir irren; wir suchen umsonst einen Zusammenhang, kein Weg führt von A nach B.
Die fotographischen Abzüge kaschiert Zarius auf Trägermaterial wie Alu- dibond oder Karton und gruppiert die Motive in unendlicher Zahl zu grossen Gruppen, Gemälden, Aufzeichnungen, die er selbst Landschaften nennt. Landschaft ist das Motiv, Landschaft die Beschaffenheit des Materials. Der billige Print der Vorlage macht in der Vergrösserung Spuren des Gebrauchs sichtbar, Knicke und Kratzer, Schlieren und falsche Farbverläufe unpräziese Ränder und aufgepixelte Flächen.
In der Gruppierung der Motive meinen wir ein Puzzlespiel zu erkennen, oder ein Memory, die Karten liegen hier scheinbar offen und fordern unsere Wahrnehmung.